Eppstein kann mehr: mit Digitalisierung den Klimawandel anpacken!

03.02.2021

Dass der Mensch einen maßgeblichen Einfluss auf den derzeitigen Klimawandel hat, ist mittlerweile herrschende Meinung. Jeder Einzelne, aber auch unsere Kommune als Gebietskörperschaft, muss deswegen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Doch wie sieht die Klimaschutzbilanz unserer Kommune aus?  Immerhin wird sie von einer Partei mitregiert, mit der die meisten sicherlich den Schutz unseres Klimas in Verbindung bringen.

Seit 2011 hat die Stadt ein eigenes Klimaschutzkonzept – jeder Leserin und jedem Leser wird sofort klar: wohl eher eine Pflichtübung als eine wirkliche Herzensangelegenheit.

Es handelt sich um einen Maßnahmen-Flickenteppich, der zudem bis zum heutigen Tag zu einem erheblichen Teil nicht umgesetzt wurde. Überdies ist das Konzept deutlich veraltet und genügt nicht einmal den Mindestanforderungen zur Förderung von Projekten durch das Land Hessen im Rahmen der Initiative „Hessen aktiv: Die Klimakommune“. Vorgeschrieben ist eine Aktualisierung alle fünf Jahre – das aktuelle Konzept ist bereits zehn Jahre alt. Anders ausgedrückt: Die Schwarz/Grüne-Mehrheit hat es in der jetzt zu Ende gehenden Wahlperiode versäumt, das veraltete Konzept auch nur einmal zu aktualisieren. Sieht so eine nachhaltige Kommunalpolitik aus, die einen Schwerpunkt auf den Umweltschutz legt?

Die Freien Demokraten möchten das Thema Klimaschutz/Nachhaltigkeit vorantreiben und mit den Möglichkeiten der Digitalisierung unterstützen. Wir werden oftmals gefragt, was uns die viel gelobte Digitalisierung eigentlich bringe? Digitalisierung bedeutet viel mehr als die notwendige Infrastruktur für digitale Prozesse. Im Umwelt- und Klimaschutz kann sie helfen, z.B. den exakten CO2-Footprint von Unternehmen oder eines jeden von uns zu messen und damit zu Verhaltensänderungen anregen. Denn nur, wer seinen Footprint kennt, kann zielgerichtet handeln.  Mit Hilfe der Digitalisierung lässt sich z.B. die Straßenbeleuchtung nach Bedarf und nicht nach Uhrzeiten steuern. Parkraum kann mithilfe von Sensoren im Boden optimal bewirtschaftet werden. All das sind keine Visionen mehr, sondern ist vielerorts dank Digitalisierung gelebte Praxis. Und die Beispiele zeigen, dass die Beanspruchung  des Klimas verringert und zugleich Kosten gesenkt werden können.

Selbstverständlich begrüßen wir die bereits gemachten Schritte in Sachen Elektromobilität, Plastikvermeidung etc., sind aber der Meinung, dass Eppstein weitaus mehr kann. Sowohl auf EU- als auch auf Bundes- und Landesebene werden innovative Ideen, die zum Klimaschutz beitragen, finanziell unterstützt. Nur bedarf es dazu innovativer Ideen. Nicht nur durch Verbote, sondern maßgeblich auch durch Anreize für ein klimaneutrales Verhalten können wir unsere Klimaschutzziele erreichen.

Wir möchten ein modernes und zukunftsweisendes Klimaschutzkonzept, das gelebt wird, gelebt werden kann. Wir glauben an die Innovationskraft der Eppsteiner Bürgerinnen und Bürger und möchten gemeinsam an förderungsfähigen Ideen arbeiten. Denn Eppstein kann MEHR.

Bärbel Oetken