FDP fordert neuen Wertstoffhof
Die Freien Demokraten fordern einen neuen Standort für den Wertstoffhof in Bremthal. Der derzeitige Standort genügt nicht den Ansprüchen einer ressourcenschonenden und bürgerfreundlichen Müllentsorgung. Gerade an den Samstagsterminen ist der enge Valterweg für den Verkehrsfluss des Wertstoffhofes und des Verkehrsabflusses des benachbarten Supermarkts schlicht nicht geeignet. Sowohl für die Anwohner, die Nutzer des Wertstoffhofes als auch des Supermarktes eine wöchentliche Zumutung – dies war zwar bereits vor der aktuellen pandemiebedingten Situation der Fall, hat sich nun jedoch durch noch längere Wartezeiten verschärft.
Leider sind die Freien Demokaten hierbei im Rahmen der Haushaltsberatungen 2021 auf den Widerstand der CDU gestoßen. Auf Initiative der CDU im Ortsbeirat Bremthal wurden in den Haushalt 2021 mit einem Defizit von mehr als drei Millionen Euro zusätzliche Mittel in Höhe von 20.000 Euro für eine teilweise Neugestaltung des derzeitigen Standortes gestellt. Sofern nun die Stadt entsprechend den Vorstellungen der CDU in den aktuellen Standort investiert, wäre ein neuer Standort damit für die kommenden Jahre vom Tisch.
Es ist völlig unverständlich, dass die CDU hier voreilig vollendente Tatsachen schaffen möchte: Es gäbe ausreichend Alternativen, die sich zeitnah realisieren ließen. Geeignet wäre etwa das derzeitige Gelände des Bauhofs in Bremthal. Dieses wurde zwar in der Vergangenheit bereits als Standort getestet, jedoch ohne die für einen erfolgreichen Standortwechsel notwendigen Umbaumaßnahmen vorzunehmen. Möglich wäre etwa aucheine Verbindung des Bauhofgeländes und des Wertstoffhofes, um einen Kreisverkehr zu ermöglichen und nicht mehr sowohl Zufahrt als auch Abfahrt lediglich über den engen Valterweg zu erzwingen – auch gäbe so für die jeweiligen Entladevorgänge deutlich mehr Platz, und es könnten mehr Nutzer zur gleichen Zeit den Wertstoffhof aufsuchen. Möglich wäre selbstverständlich auch eine Prüfung von weiteren Grundstücken; Alternativen zum derzeitigen Standort scheint es jedenfalls einige zu geben.
Aber nicht nur der derzeitige Standort ist falsch, auch das Konzept ist nicht mehr zeitgemäß. Wenig nutzerfreundlich sind die aktuellen Öffnungszeiten, die überwiegend Schließungszeiten sind. Dabei gibt es gar nicht so komplizierte technische Lösungen, die jederzeit allen Berechtigten den Zugang ermöglichen könnten: Der Wertstoffhof könnte beispielsweise zumindest teilweise per personifizierter Chipkarte einen Zugang ermöglichen – Konzepte die anderenorts bereits praktiziert werden. Auch ließen sich modernere technische Lösungen installieren als lediglich Container, in denen grob getrennte Müllarten gesammelt werden.
Es zeigt sich somit, dass sowohl für die Standortwahl als auch in der Frage des zukünftigen Konzepts viele Alternativen existieren – nur eine ist mit Sicherheit die schlechte: einfach weitermachen wie bisher.
Dr. Marcel Wölfle