Kein Ultranet ohne Klärung der gesundheitlichen Risiken!

Die Freie Demokraten Eppsteins wenden sich gegen aktuelle Pläne der Betreiberfirma Amprion, Gleichstromleitung über vorhandene Überlandtrassen im Stadtgebiet zu führen. Ultranet ist Teil der Energiewende und soll unter anderem dazu dienen, Strom aus dem Braunkohlekraftwerk Osterath in Nordrhein-Westfalen zum Kernkraftwerk Philippsburg bei Karlsruhe zu leiten. Die Trasse führt über Bremthal nur wenige Meter an einer bestehenden Wohnbebauung entlang.

Die Liberalen stellen sich nicht grundsätzlich gegen den Stromtransport über Freileitungstrassen. Die geplante Trasse wäre aber weltweit die erste Freileitung, über die Gleichstrom und Wechselstrom nebeneinander geführt würden. Die Freien Demokraten wollen einem solchen Vorhaben nicht zustimmen, bevor umfassend geklärt ist, dass von kombinierten Wechselstrom-Gleichstrom-Hochspannungsleitungen keine gesundheitlichen Gefahren für Anrainer ausgehen.

Nach Meinung der Liberalen kann es nicht sein, dass mit der übereilten Energiewende Nachteile für die Bürgerinnen und Bürger in Eppstein wie andernorts entstehen. Hinzu kommt, dass die schwarz-grüne Landesregierung versäumt hat, frühzeitig auf eine Erdverkabelung zu bestehen, wie es die Regierung in Bayern getan hat. Sollte eine Erdverkabelung im Main-Taunus-Kreis nicht möglich sein, muss nach Ansicht der Freien Demokraten ein Mindestabstand von 400 Metern zur bestehenden sowie der im Regionalen Flächennutzungsplan vorgesehenen Wohnbebauung eingehalten werden, und sei es, dass die bestehende Freilandleitungen verlegt wird.

Der Eppsteiner FDP-Fraktionsvorsitzende Marcel Wölfle hat hierzu einen Antrag auf dem letzten FDP-Kreisparteitag eingebracht, der einstimmig angenommen wurde. Der Antrag fordert außerdem, dass der Landkreis gemeinsam mit den betroffenen Kommunen und Bürgern im Rahmen der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung in Stellungnahmen vertritt. Thomas Uber